Maria Magdalena
Halberstadt, um 1350
Sandstein, gefasst
Maria Magdalena steht in elegantem Schwung mit Salbgefäß und Weihrauchfass. Das Gewand fällt in weichen Falten, ihr zartes Gesicht verzaubert durch ein angedeutetes Lächeln. Seit der letzten Restaurierung zeigt die Figur ihre originale Bemalung: Goldene Rosenmuster schmücken den blauen Mantel, Medaillons und eine Kragenbordüre das Untergewand. Zusammen mit der Bedeckung des Kopfes vermittelt die Kleidung eine vornehme, sittlich einwandfreie Haltung. Maria Magdalena ist daher hier nicht die Sünderin, sondern die Begleiterin Jesu, die mit Salbgefäß und Weihrauchfass als erste am Grab war und von der Auferstehung erfuhr. Wofür die Skulptur diente, ist nicht gesichert, wahrscheinlich als Figur eines bezeugten, aber nicht mehr erhaltenen Heiligen Grabes.