Triumphkreuzgruppe
Halberstadt, um 1215–1220
Linden-, Eichen- und Fichtenholz, gefasst
Die gewaltige Kreuzigungsgruppe gehört zu den Höhepunkten an der Straße der Romanik. Über eine Weite von achteinhalb und eine Höhe von zweieinhalb Metern spannt sich in wenigen Figuren ein umfassendes Bildprogramm. Dieses erzählt von Kreuzigung und Tod, aber auch von Sieg und Erlösung. Der Gekreuzigte steht über Adam und dem Drachen Luzifer und weist auf den Sieg über die Erbsünde und das Böse sowie auf das Versprechen auf Vergebung der Sünden. Maria links des Kreuzes tritt auf eine Schlange als Anspielung auf den Sündenfall und dessen Überwindung, Johannes auf Kaiser Nero, dessen Tötungsversuch des Heiligen durch göttlichen Beistand scheiterte. Geflügelte Wesen – sogenannte Cherubime – über Feuerrädern rahmen die Gruppe als himmlische Boten.
Diese älteste der monumentalen Triumphkreuzgruppen Mitteldeutschlands mit originaler Farbfassung entstand noch vor dem Bau des gotischen Domes.