Möbel
Die mittelalterlichen Möbel des Halberstädter Doms und Domschatzes zählen zu den zentralen Werken der europäischen Möbelgeschichte und belegen frühe Zimmermanns- und Schreinerkunst. Gleich mehrere Beispiele von Truhen und Schränken stammen aus dem 13. bis 16. Jahrhundert. Sie dienten zur sicheren Verwahrung der Kostbarkeiten des Domschatzes und bestehen aus massivem Holz mit schweren Eisenbeschlägen. Verschiedene Schnitzereien mit Drachen und Blüten zieren ihre Umrisse. Daneben gibt es einen Kastensitz des 15. Jahrhunderts, Lesepulte und große Standleuchter aus Bronze, die teils noch heute im Dom Verwendung finden.
Ein weit bekanntes Highlight ist ein reich bemalter Reliquienschrank, der aus der dem Dom gegenüberliegenden Liebfrauenkirche stammt. Er entstand in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts und besitzt noch heute seine an byzantinischer Tafelmalerei orientierte Bemalung.
Ein außergewöhnliches Möbel ist der sogenannte Heiltumsschrein, der einst auf dem Hauptaltar im Hohen Chor stand. Er besteht aus massivem Eichenholz, das Eisenplatten flächendeckend überziehen. Man sicherte ihn mit acht Schlössern, die von unterschiedlichen Geistlichen bedient wurden. Auf diese Weise diente er als diebstahlsicherer Tresor und präsentierte in geöffnetem Zustand die goldenen Reliquiare.