Schatzkunst
Die Schatzkunst am Halberstädter Dom umfasst etwa 70 mittelalterliche Kostbarkeiten aus Gold, Silber, Elfenbein, Glas, Bergkristall, Perlen und Edelsteinen. Darunter befinden sich Kelche, Schalen, Flaschen, Kästchen, Kreuze, lebensgroße Arme, Schautafeln oder Einfassungen. Sie dienten und dienen der würdevollen Umhüllung und Präsentation des Allerheiligsten einer mittelalterlichen Kirche, der Reliquien.
Dies konnten Körperteile, Knochen oder bestimmte Gegenstände von Heiligen, Märtyrern oder gar Christi selbst sein.
Gemäß der hohen Wertschätzung von Reliquien wurden sie nur in kostbarsten Behältnissen aufbewahrt und gezeigt. Die Halberstädter Bischöfe mehrten den Bestand an Reliquien bereits seit der Bistumsgründung im 9. Jahrhundert. Der Schatz gewann 1208 an Umfang und Bedeutung durch die Erwerbungen und Schenkungen Bischofs Konrad von Krosigk, als dieser vom Vierten Kreuzzug zahlreiche hochkarätige byzantinische Reliquien und auch Kunstwerke mitbrachte. Diese bilden die Grundlage zur herausragenden Sammlung früher byzantinischer Goldschmiedearbeiten, die sich bis heute in Halberstadt erhalten hat.